Nahost-Konflikt: Die Siedler sind das Problem

Martin Ling über die Nahost-Reise von Annalena Baerbock

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Es waren für eine deutsche Außenministerin klare Worte: »Der Siedlungsbau ist illegal. Er untergräbt den dauerhaften Frieden und gefährdet die Zweistaatenlösung und gefährdet damit auch die Sicherheit Israels.« Was Annalena Baerbock in Ramallah sagte, gehört der rechts-religiösen Regierung von Benjamin Netanjahu fraglos ins Stammbuch geschrieben. Interessieren wird es sie freilich nicht.

Was Annalena Baerbock indessen vergessen hat zu sagen: Dieser illegale Siedlungsbau hat nicht unter Netanjahu begonnen. Er begann im Oktober 1967. Er wurde seitdem immer fortgesetzt, selbst nach den Oslo-Abkommen, die von 1993 bis 1995 unter Jitzhak Rabin ausgehandelt und einem Interessenausgleich und einer Zweistaatenlösung den Weg ebnen sollten. Und das, obwohl klar ist, dass die Siedlungen völkerrechtlich betrachtet illegal sind. Wer 2024 noch einer Zweistaatenlösung das Wort redet, sollte einen Vorschlag für die Räumung der Siedlungen in petto haben. Sonst ist es Blendwerk, das den Blick auf eine echte Konfliktösung vernebelt.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal