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Doppelmoral im Gaza-Krieg
Matthias Monroy zur Lieferung deutscher Munition für israelische Panzertruppen
Das Al-Nasser-Krankenhaus in Khan Junis ist eine der wenigen medizinischen Einrichtungen, wo Verletzte der über 100 Tage währenden israelischen Angriffe im südlichen Gazastreifen behandelt werden können. Seit Dienstag rücken israelische Panzer in die Stadt vor, rund um das Krankenhaus schlagen Geschosse ein. Wieder müssen Tausende flüchten, die Zahl der Getöteten ist nicht bekannt.
Für diese Panzer will die Ampel-Koalition Munition liefern, der Auftrag geht Berichten zufolge an den Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall. Warum setzt sich die Bundesregierung auch nach 23 000 Toten nicht für ein Innehalten ein, anstatt mit deutschen Waffen noch mehr Leid zu produzieren?
Mit der Waffenlieferung ist Deutschland keine Kriegspartei, aber mitverantwortlich für alle Verbrechen, die Israels Panzertruppen in Gaza begehen. Gleichzeitig fordert das Auswärtige Amt, mehr Hilfslieferungen nach Khan Junis durchzulassen. Ein besseres Beispiel für die deutsche Doppelmoral gibt es wohl nicht.
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