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Mahner mit Witz: Jon Stewart kehrt zurück zur Daily Show

2015 war eigentlich Schluss als Moderator der legendären Satire-Nachrichtenshow. Nun ist der Held vieler US-Linker zurück in seiner Paraderolle

Als Jon Stewart in den nuller Jahren mit seiner Satire-Nachrichtenshow »The Daily Show« beim TV-Sender Comedy Central durch die Decke ging, warf er seinen Fans – heute würde man sie Follower nennen – gerne vor, dass sie ihre politische Bildung oft nur von ihm beziehen würden. Er mache doch nichts Ernsthaftes. Dennoch wurde er in einer sich immer mehr polarisierenden US-Mediengesellschaft zumindest für junge Linke zu einer der vertrauenswürdigsten Nachrichtenquellen.

2015, nach 16 Jahren auf dem Moderatorenstuhl, machte er Schluss und Platz für Jüngere. Der heute 61-jährige New Yorker Comedian drehte danach Filme und setzte sich als Teilzeit-Lobbyist erfolgreich für an Krebs sterbende Rettungskräfte vom 11. September und für Kriegsveteranen ein, die vom US-Kongress im Stich gelassen zu werden drohten. Schon in seiner Show schlug er sich stets auf die Seite der kleinen, hart arbeitenden Leute – ganz wie sein musikalisches Idol Bruce Springsteen. Anderes Genre, dieselbe Zielgruppe. Jetzt schlüpft Stewart einmal pro Woche zurück in seine Paraderolle bei der »Daily Show«, die mittlerweile ein Kollektiv von sich abwechselnden Moderatoren vor die Kameras setzt. Seine Anhängerschaft ist hocherfreut.

Dabei ist die Lage heute noch schlimmer als vor 20 Jahren. Viele junge Menschen glauben sich von Influencern im Netz, die im Gegensatz zu Stewart oft keine Faktenchecker im Rücken haben, politisch bilden lassen zu können. Genau in dieser Schicht ist die Angst vor einer zweiten Wahl Donald Trumps erschreckend gering. Insofern ist es kein Wunder, dass Stewart ausgerechnet jetzt zurückkehrt und wieder den witzigen Mahner und Aufklärer mimen will. Man kann nur hoffen, dass er auch damit Erfolg hat.

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