Sinnlose Machtspiele in den USA

Niemand braucht Elon Musks »America Party«. Sie wäre auch chancenlos. Ein Kommentar

Elon Musks Partei – Sinnlose Machtspiele in den USA

»Lächerlich« sei die Idee Elon Musks, eine dritte Partei in den USA zu gründen, meint Präsident Donald Trump. Überheblich wäre wohl das bessere Wort, schließlich gibt es schon jetzt viele Parteien in den Vereinigten Staaten. Nur verhindert das antiquierte Wahlsystem seit gut 75 Jahren, dass sich andere politische Gruppierungen gegen die Platzhirsche der Republikaner und Demokraten durchsetzen können. Deswegen versandeten zuletzt sowohl sozialistische, grüne oder liberale als auch (zum Glück) rassistische Bewegungen.

Trump weiß natürlich, dass kleine Parteien, wenn sie ein paar Stimmen mehr bekommen als üblich, dennoch den Großen schaden können. Die Grünen hatten 2000 und 2016 den Demokraten Wähler abgenommen und damit George W. Bush und Trump indirekt zu Siegen verholfen. 2024 hat Trump selbst Robert F. Kennedy Jr. quasi bestochen, seinen Wahlkampf als Drittkandidat aufzugeben, da er Trump Stimmen gekostet hätte. Zum Dank wurde RFK Jr. später Gesundheitsminister. Auch Elon Musk würde seine neue Partei wohl schnell wieder aufgeben, wenn ihm Trump dafür wieder mehr Macht verschafft. Dieser Weg wäre schließlich einfacher, als einen riesigen Parteiapparat aufzubauen, Kandidaten zu finden und Wahlen zu gewinnen.

Inhaltlich ist von Musks »America Party« nichts Gutes oder gar Fortschrittliches zu erwarten. Es braucht keinen noch schnelleren Abbau des Sozialstaats, nicht noch mehr Rassismus und noch mehr Personenkult. Mit anderen Positionen ist Musk politisch jedenfalls nie aufgefallen.

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