Netanjahus Trotzshow

Pauline Jäckels über Israels Reaktion auf die US-Enthaltung im UN-Sicherheitsrat

  • Pauline Jäckels
  • Lesedauer: 1 Min.

Sechs Monate und 30 000 Tote nach Beginn des Gazakrieges konnte sich Washington tatsächlich dazu durchringen, eine Resolution des UN-Sicherheitsrates für einen sofortigen Waffenstillstand zuzulassen. Dass Israels Regierungschef »Bibi« Netanjahu als Antwort auf die US-Enthaltung eine geplante Washington-Reise absagte – die ultimative diplomatische Trotzreaktion unter Verbündeten – dürfte mehr Show sein als alles andere.

Gerade erst unterschrieb US-Präsident Biden ein temporäres Haushaltsgesetz, das Israel Militärhilfen im Wert von 3,8 Milliarden Dollar zusichert und UNWRA bis März 2025 die Gelder streicht. Einen wirklichen Grund, beleidigt zu sein, hat Netanjahu nicht.

Für die leidenden Menschen im Gazastreifen dürfte die Resolution also gänzlich unbedeutend sein. Sie ist zwar rechtlich bindend, doch ihre Umsetzung kann die UN kaum erzwingen. Von seiner zerstörerischen Kriegsführung will Netanjahu nicht abweichen und Biden – der einzige, der ihn zwingen könnte – bewaffnet ihn weiter.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -