Werbung

Wegen Rammsteins »Flake«: Neuer »Tatort« ohne Christiane Rösinger

Die Künstlerin Christiane Rösinger sagt ihren Auftritt im neuen »Tatort« ab

Fernsehen: Wegen Rammsteins »Flake«: Neuer »Tatort« ohne Christiane Rösinger

Schlimm ist, wenn Albträume wahr werden. Noch schlimmer ist es, wenn die Band Rammstein darin vorkommt. Die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Christiane Rösinger schrieb vor vier Jahren in einem Text für die »Taz« über einen ihrer letzten Angstträume: »Ich spiele bei Rammstein mit ... Was hab’ ich bloß mit denen zu tun? ... Und dieser Sänger mit seinen Vergewaltigungsgedichten und die ganze Naziästhetik. Das richtet sich doch gegen alles, wofür ich stehe … Warum mache ich da mit?«

Ja, warum sollte sie da mitmachen? Außerhalb ihres Unterbewusstseins ist die 63-jährige Rösinger aber sehr wohl Frau der Lage und hat am vergangenen Freitag via Facebook einen Gastauftritt im neuen »Tatort« mit Ulrich Tukur (Regie: Dietrich Brüggemann) abgesagt. Grund dafür ist, dass in demselben »Tatort« Rammstein-Keyboarder Christian »Flake« Lorenz ebenfalls eine kleine Rolle spielen soll, was Rösinger erst eine Woche vor ihrem eigenen Auftritt erfuhr. Sie schreibt dazu: »Das wusste ich nicht und hab’ jetzt abgesagt. Schade, hatte mich auf den Dreh gefreut.«

nd.DieWoche – unser wöchentlicher Newsletter

Mit unserem wöchentlichen Newsletter nd.DieWoche schauen Sie auf die wichtigsten Themen der Woche und lesen die Highlights unserer Samstagsausgabe bereits am Freitag. Hier das kostenlose Abo holen.

Absehbar, das diese Aktion das Social-Media-Meer teilt. Die einen werfen Rösinger vor, gerichtlich nicht bewiesene Vorwürfe zu befeuern, die anderen loben sie als »Superheldin« für ihre Geradlinigkeit. Dabei geht es der in der badischen Provinz (von Berlin aus gesehen) geborenen Rösinger gar nicht um Flake als Künstler oder darum, das »Tatort«-Projekt zu canceln, sondern darum, nicht mit dem »System Rammstein« in Verbindung gebracht zu werden, wie sie dem »Spiegel« ihren Ausstieg begründete.

Rösinger, die schon einmal in einem Brüggemann-»Tatort« mitspielte und Mitte der 80er nach Berlin (West) gekommen war und dort die Indie-Band Lassie Singers gegründet hatte, ist bekannt dafür, Haltung und Meinung gut voneinander unterscheiden zu können (»Manche Dinge, die versteht Ihr nie/ Diversity und Gendertheorie/ Andere nehmen Eure Plätze ein/ Sie werden nicht so weiß und männlich sein« aus dem Song »Was jetzt kommt« ).

Die Absage für den »Tatort«-Auftritt platzt mitten in die aktuelle Produktion der Folge. Mit Sicherheit wird sich schnell jemand Geschmeidigeres finden lassen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal