- Politik
- Sachsen
Wahlkämpfer der Linken in Dohna mit Machete bedroht
Neuer Vorfall in Sachsen nach Angriff auf Team der Piratenpartei
Dresden. In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Ein Unbekannter hat nun ein Wahlkampfteam der Linkspartei in Dohna mit einer Machete bedroht. Zu dem Vorfall kam es am Mittwoch, als fünf Wahlhelfer im Alter von 14 bis 20 Jahren Werbematerial an Haushalte verteilten. Das teilte die Polizeidirektion Dresden am Donnerstag mit.
Der Mann soll die Gruppe in dem Ort im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zunächst verbal und kurz darauf mit der Hiebwaffe bedroht haben. Die Betroffenen erstatteten Anzeige, der Staatsschutz ermittelt.
Nach Angaben der Linkspartei soll der Mann die Wahlhelfer mit den Worten »Verpisst euch, sonst hack ich euch den Kopf ab« beschimpft und anschließend mit einer Machete verfolgt haben. »Uns fehlen einfach die Worte«, schrieb die Landesfraktion dazu auf dem Onlinedienst X.
Die Landesvorsitzende der Linken, Susanne Schaper, verurteilte die Tat. »Wenn der demokratische Wettstreit nur noch mit Polizeischutz möglich ist, dann sollte uns das ernsthaft Sorgen bereiten«, erklärte Schaper.
Zuletzt war am Samstag in Dresden ein Wahlkampfteam der Piratenpartei von drei Männern und einer Frau angegriffen worden. Es wird laut Polizeiangaben geprüft, ob Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen Gruppe »Elblandrevolte« beteiligt waren.
In derselben Nacht wurde auch das Fenster eines Büros der Piraten im Stadtteil Neustadt mit Farbe besprüht. Eine Woche zuvor waren auch in Leipzig Wahlkampfhelfer beim Plakatieren bedroht worden. Vor den Europa- und Kommunalwahlen hatte es in Sachsen ebenfalls einige Übergriffe auf Wahlkampfteams und Parteibüros gegeben.
Für großes Aufsehen hatte ein brutaler Angriff auf den Europaabgeordneten Matthias Ecke (SPD) Anfang Mai in Dresden gesorgt. Er war nachts von mehreren jungen Männern niedergeschlagen und so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Agenturen/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.