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Frauen im Vatikan: Kurie für Gleichberechtigung?
Jana Frielinghaus über die neue Personalpolitik des Papstes
Immer wieder hat Papst Franziskus betont, in seinem Pontifikat werde alles beim Alten bleiben, was den Zugang von Frauen zum Priesteramt betrifft. Und zwar in denkbar harschem Ton, etwa gegenüber dem deutschen Synodalen Weg. Und nun zwei Paukenschläge, angesichts derer man einen Richtungswechsel vermuten könnte. Am Sonntagabend teilte der Papst mit, er werde Raffaella Petrini zur Regierungschefin des Vatikans ernennen. Erst vor zwei Wochen hatte er erstmals die Spitze eines Dikasteriums des Vatikans, also eines »Ministeriums« im Kirchenstaat, mit einer Frau besetzt.
Wird der Argentinier auf seine alten Tage doch noch Feminist? Wohl kaum. Die Nominierungen dürften aber eine Art Friedensangebot sein: Solange sich Frauen nicht in geistliche Debatten einmischen oder gar predigen wollen, können sie in der Verwaltung hohe Ämter bekommen. Engagierte und selbstbewusste Laiinnen – und das bleiben Frauen in der katholischen Kirche, selbst wenn sie Theologie studieren – sind für Franziskus weiterhin ein großes Ärgernis.
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