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Gazas Zukunft ohne Palästinenser
Cyrus Salimi-Asl zum Bruch der Waffenruhe durch Israel
Mit schweren Bombardements zerbricht Israel endgültig die Waffenruhe im Gazastreifen, tötet mehr als 400 Menschen. Damit verfolgt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter ein Ziel, von dem er nie abgerückt ist: die Zerschlagung der Hamas. Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben Gwir dankt es ihm und kehrt in die israelische Regierung zurück. Nach israelischer Darstellung seien die erneuten Luftangriffe eine Reaktion auf »die wiederholte Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen«.
Damit wird das Waffenruhe-Abkommen ad absurdum geführt: Phase 2 sah den Rückzug aller israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freilassung aller lebenden Geiseln. Nur will sich Israels Regierung nicht mehr daran halten, formuliert neue Bedingungen und wird dabei von den USA unterstützt: Israel habe sich mit dem Weißen Haus »vor seinen Angriffen heute Nacht beraten«, sagte dessen Pressesprecherin, Karoline Leavitt.
Israel und die USA schaffen gemeinsam vollendete Tatsachen für einen Plan, in dem die Palästinenser nicht vorkommen: den Gazastreifen entleeren, indem man das Leben für Menschen dort unmöglich macht, sodass US-Firmen Ferien-Resorts bauen können. Genau das Gegenteil dessen, was der von Ägypten vorgelegte Plan für den Wiederaufbau vorsieht, den die USA und Israel torpedieren wollen. Hinter den Kulissen arbeiten auch die Vereinigten Arabischen Emirate gegen den arabischen Plan, berichtet die Webseite Middle East Eye, denn aus Sicht Abu Dhabis räume er der Hamas zu viel Platz ein.
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