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Jugendliche am Smartphone: Nötige Hilfestellung
Die Politik muss dringend die Medienkompetenz der Jugend stärken, meint Stefan Otto
Jugendliche sind fest verwurzelt in der digitalen Welt, laufend springen sie von einer Realität in die andere. Beim Grenzensetzen fühlen sich viele Eltern überfordert, denn sie sind mit Fragen konfrontiert, die auch in den Schulen und der Politik diskutiert werden müssen: Wie kann der digitale Konsum in sinnvolle Wege geleitet werden? Und welche Maßnahmen müssen dafür ergriffen werden?
Jugendliche brauchen Medienkompetenz. Sonst sind sie verloren. Schließlich ist Tiktok bei ihnen präsenter als jedes Nachrichtenportal. Meistens müssen sie selbst herausfinden, was eine wichtige Info ist und was Döntje, was Fake-News, was eine NS-Relativierung. Dabei benötigen sie Hilfe.
Wie labil ihre Meinungen sind, zeigen Studien und Jugendwahlen: Noch vor fünf Jahren war Fridays for Future eine Bewegung, dann schlug bei der vergangenen Bundestagswahl das Pendel stark Richtung FDP aus, in diesem Jahr dagegen für die Linke. Wobei auch in Klassen, die bei der Jugendwahl mehrheitlich Sozialisten gewählt haben, es durchaus Nazi-Aussetzer gibt. Der Rechtsruck macht vor der Jugend nicht halt.
Immerhin will die künftige Regierung bestehende kulturelle Programme fortführen und Jugendeinrichtungen vor Ort stärken. Viele dieser Projekte sind für Jugendliche ein Anker. Aber wie belastbar der Koalitionsvertrag ist, wird sich zeigen. Darin sind oft nur vage Ziele formuliert, und eine große Lobby hat die Jugend in Berlin noch nie gehabt. Sollte sie aber, denn an ihrer Sozialisation hängt nichts weniger als die Zukunft des Landes.
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