Moskau mäßig unter Druck

Peter Steiniger zur Mission des Trump-Beauftragten Steve Witkoff

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wurde in Moskauer Kreml vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wurde in Moskauer Kreml vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen.

Auf den Tag genau 80 Jahre, nachdem die US-Atombombe auf Hiroshima eine neue Ära mit dem Risiko der Selbstvernichtung der Menschheit im nächsten großen Krieg eingeleitet hat, traf der Sondergesandte des Weißen Hauses in Moskau mit dem Kreml-Chef zusammen. Zu Putin kam Steve Witkoff mit Trumps Ultimatum für einen Waffenstillstand in der Ukraine.

Sicher nicht zufällig gab er sich in Moskau mit Indiens Sicherheitsberater Doval die Klinke in die Hand. Der US-Präsident hat dem bevölkerungsreichsten Land Mega-Zölle angedroht, sollte es nach Ablauf der Frist am Freitag Russland weiter Öl abkaufen. Das US-Diktat, wer mit wem Geschäfte machen darf, wäre ein Handelskrieg, der Indien stärker in Richtung China und Russland pendeln lassen könnte. Putin kann so ein Eigentor nur recht sein.

Ohne die beiden Nuklearmächte gibt es für die Ukraine keinen Frieden – mit dem Risiko einer weit größeren Katastrophe. Der Preis dafür ist gestiegen und der Kreml spielt auf Zeit. Ein Deal kann und muss im Atomzeitalter zur gemeinsamen Sicherheit zurückkehren.

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