Falsche Argumente

Matthias Monroy zur Kritik an Palantir-Software

Thiel oder nicht Thiel – das ist für Viele die Frage. Doch auch eine »europäische Alternative« birgt Probleme für Grundrechte.
Thiel oder nicht Thiel – das ist für Viele die Frage. Doch auch eine »europäische Alternative« birgt Probleme für Grundrechte.

Der Streit um eine neue polizeiliche Analysesoftware prägt das Sommerloch. Kritik am Marktführer Palantir aus den USA ist zahlreich: Mitgründer Peter Thiel gilt als demokratiefeindlich, seine Geheimdienstkontakte bergen das Risiko von Datenabflüssen. Jedoch ist die Plattform bei deutschen Kriminalämtern gar nicht ans Internet angebunden. Spätere Begehrlichkeiten – etwa zur Gesichtssuche – könnten zwar zur Ausweitung führen, dennoch läuft die Kritik ins Leere.

Denn auch eine »europäische Alternative« würde verschiedenste Datenquellen verknüpfen und Einwohner*innen Deutschlands nahezu grenzenlos unter Verdacht stellen. Sensible Angaben zu Drogenkonsum, Suizidgefahr oder psychischen Erkrankungen könnten unter einer folgenden – womöglich noch rechteren – Bundesregierung auch zur Verfolgung minderschwerer Delikte genutzt werden. Die Forderung kann daher nur lauten: Keine Software, die Polizeibefugnisse im »Vorfeld« ausweitet und Prognosen über Menschen erstellt.

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