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US-Medienstar Brian Kilmeade: Tödliche Verachtung
Fox-News-Moderator Brian Kilmeade gibt sich reuig
Der Mann gehört zur Star-Riege der politischen Kommentatoren bei Trumps Lieblingssender. Seit zwei Jahrzehnten präsentiert Brian Kilmeade auf Fox News die von Millionen US-Amerikanern als Frühstücksfernsehen konsumierte Sendung Fox & Friends. Am Wochenende servierte er ihnen lauwarm, doch mit warmen Worten eine Entschuldigung »für eine extrem gefühllose Bemerkung« während einer vorangegangenen Ausgabe. Die war viral gegangen und seitdem hagelt es Proteste und Forderungen nach einer Entlassung Kilmeades. Während einer Debatte über den Fall der von einem Wohnungslosen in Charlotte im Bundesstaat North Carolina erstochenen Ukrainerin Iryna Zarutska hatte dieser gefordert, psychisch kranke Obdachlose per Giftspritze umzubringen. »Tötet sie einfach«, sagte der 61-Jährige, ohne seine beiden Ko-Moderatoren damit aus der Fassung zu bringen.
Kilmeades Aussagen, die an die Euthanisiemorde der Nazis während der T4-Aktion im Dritten Reich denken lassen, vertragen sich nicht mit der von den rechtskonservativen Kräften und Medien nach dem Attentat auf den ultrarechten Propagandisten Charlie Kirk verbreiteten Erzählung, dass Hass und Gewalt in den USA von links geschürt würden. Fox News, nicht eben für Selbstkritik bekannt, will mit der kreidigen Entschuldigung des Moderators, der nun betont, dass viele Obdachlose doch Mitgefühl verdienten, die Situation entschärfen. Um seinen Job muss der frühere Sportreporter Kilmeade, erklärter Fan des englischen Rassisten Tommy Robinson, aber nicht fürchten. Für Tritte nach unten steht er bei Rupert Murdochs Fox News Channel schließlich auf der Payroll.
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