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Nvidia und OpenAI: Das KI-Konglomerat
Der Megadeal von Nvidia und OpenAI wirft Fragen auf
Der US-Chiphersteller Nvidia weiß derzeit gar nicht recht, wohin mit dem vielen Geld. Zweistellige Milliardenüberschüsse von Quartal zu Quartal wollen profitabel angelegt werden. Und so greift man nicht nur dem kriselnden Konkurrenten Intel mit Akteinkäufen unter die Arme, sondern setzt auch auf das dicke Ding: den Einstieg beim KI-Anbieter OpenAI. Das Bedeutende an dem Deal ist indes nicht nur die Mega-Investsumme von 100 Milliarden Dollar, sondern auch die Aufhebung der sonst meist säuberlichen Trennung zwischen Hard- und Softwareproduktion.
Womöglich ist das Ganze aber überdimensioniert: Die Finanzierung ist bislang nicht annähernd gesichert. Ferner müssen sich Kommunen finden, die Standorte bereitstellen – da die angedachten KI-Rechenzentren gigantische Strommengen benötigen, könnte das die Versorgung der Bewohner gefährden. Außerdem gibt es Bewegung hin zu einer deutlich energieeffizienteren Architektur von Sprachmodellen, wie sie der chinesische Konkurrent Deepseek beeindruckend vormacht.
Was für OpenAI und dessen Sprachmodell ChatGPT zur Gefahr werden könnte, ist für Nvidia indes weniger wichtig. Es gibt eine vielfältige Nachfrage nach seinen Prozessoren. Sprachmodelle sind zudem nur ein Teil der Kunden von KI-Rechenzentren. Und dank einiger kleiner Chip-Konkurrenten drohen auch keine Monopolklagen. Ob das KI-Konglomerat Nvidia/OpenAI das Rennen beim Aufbruch in neue Dimensionen machen wird, ist indes reine Spekulation.
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