Mario Sixtus: Meinungsfeind nun ohne Visum

Mario Sixtus wird die US-Einreise verweigert – weil er sagt, was ist

»Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht«, schrieb Sixtus nach dem Attentat auf Charlie Kirk.
»Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht«, schrieb Sixtus nach dem Attentat auf Charlie Kirk.

Mario Sixtus ist offenbar der erste deutsche Journalist, dem die USA ein Visum verweigern, weil er sich der von Präsident Donald Trump persönlich verordneten Staatsräson widersetzte. Auslöser ist ein Kommentar nach dem Attentat auf den rechtsextremen US-Influencer Charlie Kirk. Sixtus schrieb dazu vor einem Monat auf dem Kurznachrichten Bluesky: »Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht.«

Damit verstößt der 60-Jährige offenbar gegen das Narrativ, wonach Kirk als Verteidiger der Meinungsfreiheit zu gelten habe. In einer Mitteilung des US-Außenministeriums auf X hieß es am Dienstagabend: »Die Vereinigten Staaten sind nicht verpflichtet, Ausländer aufzunehmen, die den Tod von Amerikanern wünschen.«

Sixtus’ Arbeiten behandeln gesellschaftliche Entwicklungen und die Medienöffentlichkeit. Mit seinen Drehbüchern, Filmen und Essays macht er regelmäßig auf die Gefahren von rechts aufmerksam und betont die Verteidigung demokratischer Werte. Als Mitarbeiter des ZDF steht er zudem im Fokus der von Konservativen und Rechten getragenen Kampagne gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Sixtus selbst äußerte sich zur US-Entscheidung nicht direkt. Seinen Account auf X hat er nach der Übernahme durch Trump-Unterstützer Elon Musk ohnehin gelöscht. Auf Bluesky schrieb er am Mittwoch: »Ich bin in Berlin, und mir geht es gut. Das Wetter ist herbstlich, die Bundesregierung robbt schamlos immer weiter nach rechts, aus der Ferne kann man das Kläffen der Bildzeitung hören, und ich trinke einen Espresso aus frisch gemahlenen Bohnen (Lavazza Intenso). Alles wie immer.«

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