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»Der Krieg beginnt nicht mit dem ersten Schuss«
Die Filmemacherin Luise Fiedler ist mit dem Kunstpreis des Münzenberg-Forums ausgezeichnet worden
Zum neunten Mal lobte das Münzenberg-Forum Berlin seinen Kunstwettbewerb mit den drei Kategorien Fotografie, Film und Collage aus. Anlässlich des 100. Geburtstags des Filmemachers Konrad Wolf lautete das Wettbewerbsmotto: »Der Krieg beginnt nicht mit dem ersten Schuss«. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Welt von mannigfaltigen Krisen erschüttert. Kriege, der Rechtsruck, die Abschottungspolitik gegen Flüchtlingsbewegungen, die Klimakrise: Sie alle sind miteinander verwoben und bedrohen unsere Demokratie.
Mit seinem Wettbewerb rief das Münzenberg-Forum Berlin junge Künstler*innen dazu auf, sich kritisch-künstlerisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinanderzusetzen. Über 250 Personen folgten dem Aufruf. Eine Jury wählte in jeder Kategorie eine*n Gewinner*in aus, die ein Preisgeld von 5000 Euro erhielt.
Alle prämierten Fotoserien, Collagen und Filme sind noch bis 17. November 2025 von 10 bis 19 Uhr im Foyer des FMP1 (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Luise Fiedler
Der siebenminütige Animationsfilm »Flächendecken« von Luise Fiedler thematisiert die Verlagerung von Verantwortung durch symbolische Gesten angesichts globaler Krisen. Während die Aufmerksamkeit der westlichen Welt auf medial präsente Konflikte gerichtet ist, bleiben viele andere Schauplätze von Hunger, Gewalt und Krieg im Schatten. Der Film kombiniert rotoskopierte Gewaltszenen mit reflexiven Kommentaren und macht sichtbar, wie Ignoranz, Gleichgültigkeit und moralische Selbstentlastung die Grundlage für kriegerische Entwicklungen bilden. Die Ästhetik verweigert die übliche mediale Distanz und fordert ein kritisches Bewusstsein für die tiefer liegenden Ursachen von Gewalt.
»Flächendecken«
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