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Die schönste Farbe: Gold
Der Goldpreis steigt: Hat das Kapital Angst?
Entweder ist Vorkriegszeit oder Kapitalkrisenzeit oder beides: Der Goldpreis steigt. Und der Silberpreis gleich mit. Das Kapital sucht den berühmten sicheren Hafen, nachdem alle Häuser gekauft, alle Kunst versteigert, alle Aktien verramscht und alle Kryptowährungen verschwunden sind – fast jedenfalls, wie die Marxisten sagen würden.
»Nach Golde drängt, / am Golde hängt / doch alles! / Ach wir Armen!« heißt es bei Goethe. So sehen sich die Kapitalisten auch, wohin sollen sie noch mit ihrem ganzen Geld? Aktuell liegt der Goldpreis für die Feinunze bei 4403 Dollar (Silber: 69,50). Seit 1979 ist der Goldpreis nicht mehr so stark gestiegen. Vier Jahre später wurde dem Edelmetall von der britischen Popband Spandau Ballet gehuldigt: »Gold« ist ein heiliger Ohrwurm über die angeblich schönste Farbe: »Du bist unzerstörbar, glaube immer daran, dass du existierst«.
Allerdings hängt der Goldpreis nicht nur am US-Dollar, in dem er berechnet wird, sondern schwankt in Krisen schiffschaukelartig hin und her, wovon auch sein gegenwärtiger Rekordpreis zeugt. Das ist die Pathologie des Börsenlebens. Man kann sich an ihm auch die Köpfe stoßen, wie die Panzerknacker, wenn sie ein Gold- und Geldbad ihn Dagoberts Ducks Geldspeicher nehmen wollen.
Dagegen sind die Goldzähne aus der Mode gekommen. Mein Opa, Jahrgang 1890, hatte zwei davon, von insgesamt ca. fünf oder sechs Zähnen, die ihm geblieben waren. Damit aß er sehr, sehr langsam. Nur der Kapitalismus endet noch langsamer, leider.
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