Die Rezension - Verwirrte verstehen

  • Lesedauer: 2 Min.

Dieses Buch kann Angehörigen dementer Menschen eine Hilfe sein. Es beschäftigt sich mit einer Methode, die zeigt, wie man auf verwirrte Menschen verständnisvoll eingeht und die dazu beiträgt, deren wunderliche Welt besser zu verstehen.

Die Validationsmethode geht auf die amerikanische Gerontologin Naomi Feil zurück. Sie begann zu experimentieren und kam durch Versuch und Irrtum auf eine Reihe von Ideen, Theorien und Techniken, die sie im Laufe der Zeit zu einer stimmigen Methode zusammenfasste. Heute wird Validation in Krankenhäusern, Pflegeheimen und kommunalen Einrichtungen in Nordamerika, Europa, Australien und Japan – aber auch vereinzelt in Deutschland – angewandt.

Validation erfordert nicht viel Zeit, setzt aber eine Menge Kenntnisse und Verständnis bei den Anwendern voraus. Man sollte ehrlich mit sich selbst sein, muss sich seinen eigenen Gefühlen stellen, fähig sein, diese für eine Weile beiseite zu lassen, und willens, sich auf die Gefühle der kranken Menschen einzulassen. Validation besteht aus: zentrieren, beobachten, den passenden Abstand finden, Empathie entwickeln, geeignete verbale Techniken einsetzen, geeignete non-verbale Techniken einsetzen und das Gespräch positiv ausklingen lassen. Jeder dieser Schritte wird im Buch sehr anschaulich beschrieben.

Obwohl das Buch nicht für sich in Anspruch nimmt, Validation zu lehren, kann ein Angehöriger ob der Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Ausführungen sicher viel damit anfangen. Danuta Friemert

Vicki de Klerk-Rubin: »Mit dementen Menschen richtig umgehen«, Ernst Reinhardt Verlag München, Basel; br., 128 S, 14,90 €.

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