Gedenken an Befreiung in Bergen-Belsen

Neue Ausstellung eröffnet Überlebende angereist

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Bergen-Belsen (epd/ND). 65 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen sind fast 200 Überlebende begleitet von ihren Angehörigen zurück an den Ort ihrer Leiden gekommen. An dem Jahrestag eröffnete die KZ-Gedenkstätte bei Celle am Donnerstag in ihrem Beisein eine neue Ausstellung. Unter dem Titel »Überlebenszeichen« stehe dabei erstmals die persönliche Erinnerung an Bergen-Belsen im Mittelpunkt, sagte Kuratorin Martina Staats. Überlebende haben dafür mehr als 20 Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt, die für sie eine besondere Bedeutung haben.

In Bergen-Belsen wurden während der NS-Zeit rund 20 000 Kriegsgefangene und mehr als 50 000 Häftlinge des KZ ermordet oder starben an Seuchen, Durst und Hunger. Für die Ausstellung wurden aus mehr als 1000 Geschenken und Leihgaben aus dem Archiv der Gedenkstätte exemplarische Stücke ausgewählt.

Arieh Koretz hat aus Israel eine Leihgabe zur Eröffnung mitgebracht: Ein Gebetbuch, das er als 13-jähriger Junge geschenkt bekommen hat. Viele Monate lang habe er es im Lager gehütet »wie einen Augapfel«, sagte er. Koretz war im August 1943 in das KZ deportiert worden. Am 23. April 1945 wurde er auf einem Räumungstransport bei Tröbitz befreit. Shaul Ladany aus Israel durchlitt als Achtjähriger sechs Monate lang das KZ. Er sammelt nach eigenen Worten Erinnerungsstücke an Bergen-Belsen seit er 13 ist. »Jeder Einzelne, Opfer wie Überlebende des Holocaust, hat während dieser tragischen Zeit Ungeheuerliches erlebt und jede einzelne Geschichte wäre unvorstellbar«, sagte er. Für die Ausstellung wählte er eine Postkarte mit einer Zeichnung von Anne Frank, die in Bergen-Belsen umkam.

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