40 Tote bei Attentat

Explosion auf Hochzeitsfest in Afghanistan

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Hochzeitsfest in der südafghanischen Provinz Kandahar mindestens 40 Menschen mit in den Tod gerissen.

Kabul/London (dpa/ND). Wie die Provinzregierung von Kandahar am Donnerstag mitteilte, wurden mindestens 40 Menschen getötet und 86 weitere Personen verletzt, als der Täter einen Sprengstoffgürtel inmitten feiernder Gäste zündete. Ziel des Angriffs war nach Angaben des Gouverneurs von Kandahar die Hochzeit des Sohnes eines prominenten Beamten der Provinzregierung.

Mindestens 1000 Menschen hätten an der Feier im wenige Kilometer nördlich der Stadt Kandahar gelegenen Bezirk Arghandab teilgenommen, darunter Angehörige regierungstreuer Stammesmilizen. Gouverneur und Innenministerium machten radikal-islamische Extremisten für die Bluttat verantwortlich. Die Taliban wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, US-Kampfflugzeuge hätten die Feier bombardiert.

Die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) verurteilte die Tat in einer Erklärung am Donnerstag als »abscheulich«. Der britische Premier David Cameron nannte den Anschlag, der sich wenige Stunden vor seiner Ankunft in Afghanistan ereignet hatte, bei einer Pressekonferenz mit Präsident Hamid Karsai ein »abscheuliches Verbrechen«.

Die in Nordafghanistan stationierten Tornado-Kampfflugzeuge der Bundeswehr sollten nach den Vorstellungen von Brigadegeneral Frank Leidenberger künftig auch gegen Taliban eingesetzt werden können. »Warum sollen deutsche Soldaten am Boden nicht von deutschen Flugzeugen aus der Luft unterstützt werden können? Warum brauchen wir unsere Alliierten dazu?«, fragte Leidenberger, Kommandeur des ISAF-Regionalkommandos Nord, im Gespräch mit der »Rheinischen Post«.

Aus rein militärischer Sicht sollte das Einsatzmandat des Bundestages deshalb überprüft werden, regte Leidenberger an.

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