NRW-SPD geht in die Opposition

CDU und Grüne kritisieren Verzicht

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (Agenturen/ND). Nach dem Scheitern aller Koalitionsgespräche in Nordrhein-Westfalen haben CDU und Grüne die SPD-Landesvorsitzende Hannelore Kraft scharf angegriffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf Kraft nach dem Nein der NRW-SPD zu einer Koalition mit der CDU Verantwortungslosigkeit vor. Die Grünen kritisierten, dass CDU und FDP nun weiter regieren und Schwarz-Gelb damit seine Mehrheit im Bundesrat behält. Der SPD-Landesvorstand hatte am Freitagabend beschlossen, weder eine große Koalition mit der CDU noch eine Minderheitsregierung mit den Grünen anzustreben. Die Partei werde jetzt den politischen Wechsel aus dem Parlament heraus gestalten, kündigte Kraft an. Von der SPD-Basis bekam Kraft für den Schritt »100 Prozent Zustimmung«, wie Teilnehmer von SPD-Regionalkonferenzen am Wochenende berichteten.

Kraft wies den Vorwurf der Verweigerungshaltung zurück. Sie werde in Einzelfragen sogar mit der schwarz-gelben Regierung stimmen – etwa bei der Genehmigung von Opel-Bürgschaften, sagte sie. In anderen Fragen könnten SPD und Grüne aber ihre Zehn-Mandate-Mehrheit nutzen, um schwarz-gelbe Vorhaben zu stoppen. An diesem Montag will ein SPD-Parteirat über den neuen Kurs entscheiden. Ein wichtiger Gesichtspunkt ist dabei die knappe schwarz-gelbe Mehrheit im Bundesrat. Sie wäre im Fall eines politischen Wechsels in NRW hin zu einer SPD-Minderheitsregierung gekippt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal