Bekenntnis zur Zuwanderung

NRW-Regierung kündigt politische Initiativen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen (epd/ND). Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat sich deutlich zu Zuwanderung und Integration bekannt. »Wir brauchen Menschen mit Migrationshintergrund, um die Zukunft des Landes sicherzustellen«, sagte Schneider am Montag auf einer Fachtagung zum 25-jährigen Bestehen des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen. Er kündigte Initiativen der rot-grünen Landesregierung zur Integrationspolitik an und nannte als Beispiele ein kommunales Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer und den erleichterten Erwerb einer doppelten Staatsbürgerschaft.

Zudem trete er für einen muslimischen Religionsunterricht ein, sagte Schneider weiter. »Selbstverständlich gehört der Islam zu Deutschland«, betonte der Minister. »Zu welchem Land sollen die vier Millionen Muslime in Deutschland, davon zwei Millionen mit deutscher Staatsangehörigkeit, denn sonst gehören?«

Natürlich gebe es bei der Integration von Zuwanderern auch Probleme, räumte der Minister ein. Die deutlich höhere Arbeitslosigkeit von Ausländern etwa sei »bedrückend«. Oft werde auch mehr nebeneinander her als miteinander gelebt. Vielfach erschwerten soziale und ökonomische Probleme die Integration. Doch die Diskussion über »Integrationsverweigerer« stoße gerade diejenigen Migranten vor den Kopf, die ihren Beitrag leisten wollten, kritisierte der Minister.

Der wissenschaftliche Leiter des Zentrums für Türkeistudien, Haci-Halil Uslucan, forderte mehr Sachlichkeit in der Integrationsdebatte. Neben den Integrationsanstrengungen von Migranten beeinflussten auch die Haltung der Mehrheitsgesellschaft, sowie soziale und politische Strukturen das Gelingen oder Scheitern von Integration.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -