Seemanöver Japan - USA

Maritimer Aufmarsch vor koreanischer Küste

  • Lesedauer: 2 Min.

Tokio/Seoul (AFP/ND). Inmitten der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben Japan und die USA am Freitag ihr bislang größtes gemeinsames Militärmanöver begonnen. An den achttägigen Übungen in südjapanischen Gewässern an der Grenze zu Südkorea nehmen nach Armeeangaben 44 000 Soldaten, 60 Kriegsschiffe und 500 Flugzeuge beider Seiten statt. Erstmals wird ein gemeinsames Manöver von Japan und den USA von südkoreanischen Militärbeobachtern begleitet. Damit will die Regierung in Tokio angesichts der Spannungen zwischen Nord- und Südkorea ihre Solidarität mit Seoul bekräftigen.

Die Situation auf der koreanischen Halbkugel ist derzeit äußerst gespannt. Vor gut einer Woche hatte die nordkoreanische Armee die südkoreanische Insel Yonpyong beschossen. Dabei wurden zwei südkoreanische Soldaten und zwei Zivilisten getötet. Das am Freitag gestartete Manöver war bereits vor dem Feuergefecht im Gelben Meer angesetzt worden.

Der designierte südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan Jin schließt auch Luftangriffe nicht aus, sollte die Koreanische Demokratische Volksrepublik (Nordkorea) sein Land erneut angreifen. Jede Attacke des Nordens werde »gründlich bestraft«, kündigte Kim bei einer Parlamentsanhörung am Freitag in Seoul an. Die Wahrscheinlichkeit für eine Eskalation oder gar einen Kriegsausbruch sei dennoch gering, da Nordkorea nicht über die nötigen Ressourcen für einen militärischen Konflikt verfüge. Zudem sei der nordkoreanischen Führung die militärische Übermacht Südkoreas bewusst. Derzeit sind rund 28 500 USA-Soldaten im Süden stationiert.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.