Frankreich verhängt Rekordstrafe
Paris (AFP/ND). Der US-Internetkonzern Google muss in Frankreich wegen einer schweren Datenpanne eine Rekordstrafe von 100 000 Euro zahlen. Fällig wird die Strafe, weil der Internetriese bei den Aufnahmen für seinen Straßenbilder-Dienst Street View auch persönliche Daten von Computernutzern abgriff, wie die französische Datenschutzbehörde CNIL am Montag erklärte. Es ist demnach die höchste Strafe, seit Geldstrafen für derartige Fälle 2004 eingeführt wurden.
Die Google-Kameraautos zeichneten bei ihren Aufnahmen für Street View auch die verfügbaren drahtlosen Netzwerke auf. Dabei schnitten sie die gesendeten Daten unverschlüsselter WLAN-Netze mit – darunter Passwörter und Inhalte von E-Mails der betroffenen Nutzer. Der Internetriese fing der Datenschutzbehörde zufolge damit private Daten ein, die normalerweise durch ärztliche Schweigepflicht, das Bankengeheimnis oder das Pressegeheimnis geschützt sind. Google erklärte erneut, es tue dem Unternehmen »sehr leid, dass wir versehentlich Daten gesammelt haben«. Auch in Deutschland hatte der Konzern bei den Fotoaufnahmen für Street View Daten von WLAN-Netzen gespeichert und dies als Versehen bezeichnet.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.