MOSEKUNDS MONTAG

VORSICHTSMASSNAHME

Herr Mosekund, der auf ein Leben in Würde bedacht war, fand die Vorstellung tröstlich, eines Tages auch in Würde zu sterben. Deshalb war er bemüht, alles zu vermeiden, was ein vorzeitiges, unnötiges, irrtümliches Ableben hätte begünstigen können. Er wurde immer vorsichtiger, beinahe schon ängstlich, und als er nur noch mit Schutzhelm aus dem Haus ging und stets ein Sanitäterköfferchen bei sich trug, fragte ihn ein besorgter Nachbar, ob es ihm nicht gut gehe. »Doch, doch, prächtig«, antwortete Herr Mosekund, »aber was glauben Sie, wie oft ich mich schon versprochen und verlaufen habe. Wenn ich mich nun auch noch versterbe – ich würde mich zu Tode ärgern.«

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.