Taifun "Roke" trifft auf Japan

Mindestens sechs Tote

  • Lesedauer: 2 Min.

Tokio (AFP/dpa) - Der heftige Taifun "Roke" ist am Mittwoch auf die japanische Küste getroffen und hat mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen. Die Behörden des Landes forderten hunderttausende Einwohner auf, sich vor den heftigen Regenfällen, Überschwemmungen und starken Sturmböen in Sicherheit zu bringen.


Einige der Opfer wurden laut Medienberichten von angeschwollenen Flüssen fortgerissen. In der Industriestadt Nagoya fiel ein 66-Jähriger vom Dach eines Hauses, als er eine Dachrinne von Trümmerteilen befreien wollte. In der Provinz Saga wurde ein 71-Jähriger über Bord seines Fischerbootes gerissen, als er es bei den starken Stürmen festmachen wollte.


Der von den Behörden als "äußerst heftig" eingestufte Taifun traf am frühen Nachmittag bei der Stadt Hamamatsu, rund 250 Kilometer südwestlich von Tokio, auf Land. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Stunde in nordöstliche Richtung. Der 15. Taifun der Saison hat an seinem Zentrum Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Kilometern pro Stunde. Die Meteorologische Behörde warnte die Bevölkerung der größten Hauptinsel Honshu vor weiteren Überschwemmungen, Sturmböen sowie Erdrutschen und rief zu "höchster Wachsamkeit" auf.

Arbeiter in Fukushima bereiten sich vor


Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima wurden Vorbereitungen für die Ankunft des Taifuns "Roke" getroffen. "Wir haben alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen", sagte ein Sprecher der Akw-Betreibergesellschaft Tepco am Mittwoch. Lose Kabel und Schläuche seien befestigt und Planen über die beschädigten Gebäude gezogen worden. Die Bemühungen seien darauf ausgerichtet zu verhindern, dass radioaktive Strahlung durch die starken Winde aufgewirbelt werde oder Regenwasser in die zerstörten Reaktoren eindringe. Angesichts der nach dem verheerenden Tsunami vom März errichteten Schutzwälle gegen Sturmfluten wurde die Anlage nicht zusätzlich mit Sandsäcken gesichert.

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