DFB setzt Zeichen

Fußballverband plant Auschwitz-Besuch

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird noch vor der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besuchen. Dies kündigt der neue Verbandspräsident Wolfgang Niersbach in einem Interview mit der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung Jüdische Allgemeine an. »Wir alle sind uns darin einig, dass dieser Besuch in einem würdigen Rahmen ablaufen muss und kein öffentliches Spektakel werden darf. Ich selbst war schon in Auschwitz und weiß aus meiner eigenen Erfahrung, wie wichtig die Erinnerung an den Holocaust ist«, sagte Niersbach. Den genauen Zeitpunkt, die Besetzung der Delegation und die Details werde der DFB in den nächsten Wochen festlegen, so Niersbach.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, hatte im Zusammenhang mit der EM-Endrunde in Polen und der Ukraine davon gesprochen, dass der Besuch einer der Holocaust-Gedenkstätten in Auschwitz oder Babyn Jar ein wichtiges Zeichen des DFB und der Nationalmannschaft wäre. Niersbach sagte dazu: »Mit dem Besuch in der KZ-Gedenkstätte beschäftigen wir uns, seitdem unsere Teilnahme an der Europameisterschaft feststeht. In einem persönlichen Gespräch mit Herrn Graumann vergangene Woche in der DFB-Zentrale habe ich ihm unsere aktuellen Überlegungen vorgestellt.«

Zu den antisemitischen Beleidigungen des israelischen Bundesligaprofis Itay Shechter vom 1. FC Kaiserslautern vor einigen Wochen sagte Niersbach: »Zunächst hat mich persönlich beeindruckt, wie souverän und differenziert Itay Shechter mit der Situation umgegangen ist. Und wie sich die Fans des FCK demonstrativ hinter ihn gestellt haben. Die klare Reaktion des DFB war wichtig, reicht aber allein natürlich nicht aus. Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine dauerhafte Aufgabe in der Gesellschaft, auch für uns alle im Fußball.« SID

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