Werbung

Eisiges Nahostklima in der UNO

Netanjahu nennt Rede von Abbas verleumderisch

  • Lesedauer: 2 Min.
Israels Premier Netanjahu hat von der UNO eine »rote Linie« gegen das iranische Atomprogramm verlangt. Spätestens im Sommer 2013 habe Iran genug Uran für eine Bombe angereichert. Während für ihn der Atomstreit Vorrang hatte, warb Palästinenserpräsident Abbas vor dem Plenum um Hilfe bei der Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts.

New York (AFP/nd). Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat vor der UN-Vollversammlung erneut einen Vorstoß für eine größere Anerkennung seines Volkes durch die Vereinten Nationen gestartet. Abbas bat am Donnerstag in New York um eine Aufwertung der Palästinenser von einer einfachen Beobachterrolle zu einem Status als Nichtmitgliedsstaat der UNO. Die Vollversammlung solle darüber bis zum Ende des Sitzungsjahres im September 2013 abstimmen.

Vergangenes Jahr war Abbas abgeblockt worden, als er die UN-Vollmitgliedschaft für einen Palästinenserstaat erreichen wollte. Die USA hatten angekündigt, den Antrag im Sicherheitsrat mit ihrem Veto zu blockieren. Für eine Aufwertung des Beobachterstatus zum Nichtmitgliedsstaat genügt dagegen die Zustimmung der Vollversammlung. Abbas sagte, er sei zuversichtlich, die nötige Rückendeckung zu bekommen. Die überwiegende Mehrheit der 193 UN-Mitgliedstaaten unterstützt das Anliegen der Palästinenser. Die Palästinenser verfügen seit der Anerkennung der Palästinensischen Befreiungsorganisation durch die UNO in den 70er Jahren nur über einen einfachen Status, vergleichbar mit dem internationaler Organisationen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Großteil seiner Ausführungen darauf verwendet, das iranische Atomprogramm zu verurteilen und »rote Linien« dafür gefordert. Im Nahostteil seiner Rede nannte er die Ausführungen von Abbas »verleumderisch«. Der israelische Regierungschef fügte hinzu, dass der Nahostkonflikt nicht durch »einseitige Erklärungen« zur Staatlichkeit der Palästinenser gelöst werde, sondern durch Verhandlungen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal