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  • Berlin
  • Berliner Bahnhöfe im Wandel der Zeiten / Alexanderplatz

Ein Labyrinth mit mehreren Etagen

  • Lesedauer: 2 Min.

Als Handelsplatz für Vieh und Wolle trat er um 1750 in die Berliner Geschichte ein - damals wurden die Befestigungsanlagen der Stadt abgerissen und der zur Georgenvorstadt gehörende „Ochsenmarkt“ eingemeindet -, heute ist er einer der wichtigsten Verkehrsknoten der Stadt: der „Alex“. Hier treffen sich sechs S- und drei U-Bahnlinien. Bahnsteige, Auf-, Ab- und Übergänge, Fußgänger-Passagen bilden für den Ortsunkundigen ein nur schwer zu bewältigendes Labyrinth mit mehreren Etagen. Die sprichwörtliche Hektik der Berliner tut ein übriges. <

Als der auf dem Königsgraben gebaute Bahnhof im Frühjahr 1882 in Betrieb genommen wurde, ging es wesentlich gemütlicher zu. Nach einem Entwurf von Johann Eduard Jacobsthal, Professor der Technischen Fachhochschule, war ein zweigeschossiges Bauwerk entstanden, bei dem die Empfangs- und Diensträume unter den beiden Bahnsteigen lagen. Vom Untergeschoß gab es getrennte Aufgänge für die Reisenden, denn die Fernbahn hatte einen eigenen Bahnsteig mit zwei von vier Gleisen. An der Westseite des Bahnhofs befand sich über den typischen Stadtbahnbögen die 1886 eröffnete Güterabfertigung „Zentralmarkthalle“, von der heute nichts mehr zu sehen ist. Sie war die einzige Güterabfertigung auf der Stadtbahn.

Die verschiedenen Haltepunkte der U-Bahnlinien entstanden Ende der „Goldenen Zwanziger“ Die mehrgeschossige Anlage konzipierte Alfred Grenander, der 30 Jahre die künstlerisch-architektonische Gestaltung des Uund Hochbahnbaus in Berlin leitete. Den Kreuzungsbahnhof Alexanderplatz legte er in drei Ebenen (in 13, neun und sieben Meter Tiefe) an. Heute kreuzen sich dort die Züge der Linien U 2 (Pankow-Mohrenstraße), U 5 (Richtung Hönow) sowie U 8 (Leinestraße-Paracelsus-Bad), für die es während der Teilung Berlins am Alex kein Halten gab. Nach dem 13. August 1961 waren die Zugänge zugemauert worden.

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