Abgeordnete im Gespräch mit Flüchtlingen
Innenausschuss macht keine Zusagen an Hungerstreikende
Laut der LINKEN-Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke soll Böhmer im Anschluss an das Treffen den Flüchtlingen gesagt haben, sie hätten eine »gute Chance verpasst«. Jelpke erklärte gegenüber »nd«, die Regierungsparteien hätten keinen Anstalten gemacht, politisch etwas an der Situation der Flüchtlinge zu ändern.
Von der CSU nahm kein Vertreter an den Gesprächen teil, die FDP entsendete mit der Abgeordneten Marina Schuster nur eine Vertreterin aus dem Menschenrechtsausschuss. Ob die Flüchtlinge ihren seit einer Woche andauernden Hungerstreik fortsetzen werden, wollen sie heute bekanntgeben. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Memet Kılıç erklärte im Vorfeld des Treffens in einem Interview mit »Radio Eins«, er habe großen Respekt vor den Flüchtlingen, rate ihnen aber, den Hungerstreik sofort zu beenden. Kılıç sprach sich für eine Abschaffung der Residenzpflicht aus, da diese Flüchtlinge »schikaniere«. Einem Stopp sämtlicher Abschiebungen, wie von den Hungerstreikenden verlangt, erteilte der Integrationsexperte dagegen eine klare Absage. Stattdessen sprach sich Kılıç für eine zügige und gründliche Asylrechtsprüfung aus.
Für Samstag rufen mehrere Initiativen zu einer Solidaritätsdemo für die Forderungen der Flüchtlinge in Leipzig auf.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.