Keine Mehrheit für eine Steuerpolizei

Bundestag lehnt zwei Anträge der LINKEN ab

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd-Poelchau). Der Fall Uli Hoeneß ist offenbar nur für Wahlkampfzwecke gut. Nachdem bekannt wurde, dass sich der FC-Bayern-Präsident wegen Steuerhinterziehung selbst angezeigt hatte, überboten sich alle Parteien mit der Forderung nach härteren Maßnahmen gegen Steuerkriminalität. Doch nun stimmten Union, FDP, SPD und Grüne im Bundestag gegen zwei Anträge der LINKEN, die Steuerfahndung zu stärken.

»Heute müssen sie Farbe bekennen«, forderte zuvor LINKEN-Fraktionschef Gregor Gysi die Abgeordneten der anderen Parteien auf, für die Initiative seiner Fraktion zu stimmen. Sie forderte unter anderem den Aufbau einer Bundesfinanzpolizei, mehr Fachpersonal zur Bekämpfung von Steuerstraftaten und die Abschaffung der Straffreiheit nach Selbstanzeigen.

Die Union protestierte heftig gegen Gysis Rede. Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Flosbach nannte Gysis Hinweis auf die außerordentlich geringen Mittel der bayrischen Steuerfahndung, die die Bekämpfung von Abgabenbetrug hintertreiben, eine »schäbige Schmutzkampagne«.

Unterdessen lässt auch bei den Grünen die Bereitschaft zu mehr Steuergerechtigkeit nach. »Ich glaube nicht, dass man in einer Legislaturperiode mehr als zwei Steuern erhöhen kann«, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag der »Süddeutschen Zeitung«. Seine Partei will dieses Wochenende in Berlin ihr Wahlprogramm beschließen. Im bisherigen Entwurf sind noch zahlreiche Belastungen für Vermögende vorgesehen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal