Söldner made in Germany

Christian Klemm über Bundeswehr, Rüstung und Krieg

Die Bundeswehr ist seit den 1990er Jahren zu einer Angriffsarmee umgebaut worden, die in jedem Winkel dieser Erde eingesetzt werden kann. Tiefpunkte dieser »Reform« waren die Militärinterventionen in Jugoslawien und Afghanistan. Dass Deutsche ihr Tötungshandwerk gut beherrschen, hat sich herumgesprochen: Immer mehr private Sicherheitsdienste nehmen deren Dienste in Anspruch, auch von noch aktiven Bundeswehrsoldaten, wie gestern bekannt wurde. Ob das nun illegal ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Krieg ist ein lukratives Geschäft: Rüstungskonzerne, Logistikunternehmen und sogenannte Sicherheitsfirmen verdienen am täglichen Sterben kräftig mit. Auch die Bundeswehrsoldaten werden mit einem guten Sold in die Kriegsgebiete gelockt, um dort für Gott und Vaterland ihren Dienst zu tun. Kehren sie aber in Zinksärgen zurück, kommt die Politik vor der Öffentlichkeit in Erklärungsnot. Unter anderem deswegen wird privaten Dienstleistern gern das Schießen überlassen.

Die Bundesregierung täte gut daran, deutschen Unternehmen ihr tödliches Handwerk zu legen. Doch offenbar ist ihr daran nichts gelegen. Im Gegenteil: Durch ihr Zutun können seit geraumer Zeit auch deutsche Firmen am Krieg im Ausland mitverdienen. Seitdem die Schwarz-Gelb Ende des letzten Jahres den Söldnermarkt für deutsche Firmen öffnete, steht zu befürchten, dass das Söldnertum made in Germany exorbitante Ausmaße annimmt.

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