Orbán sieht »feindliche Kräfte«

Kritik des EU-Parlaments an Ungarn zurückgewiesen

  • Lesedauer: 1 Min.

Budapest/Straßburg (dpa/nd). Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orbán hat die neue Forderung des EU-Parlaments nach schärferer Kontrolle der Rechtsstaatlichkeit in seinem Land scharf zurückgewiesen. »Wir können nicht akzeptieren, dass jetzt jemand den Basisvertrag, auf dessen Grundlage wir (...) der EU beigetreten sind, einseitig verändern will«, sagte Orbán am Mittwoch. An diesem Donnerstag werde das ungarische Parlament den EU-Parlamentsbeschluss beantworten. Orbán erklärte, dass die Kritik von »feindlichen Kräften« stamme, die Ungarns Unabhängigkeit schwer verletzten, das Land bevormundeten und die Ideale der EU gefährdeten. Seine Gegenargumente seien bei der Plenardebatte in Straßburg »auf taube Ohren« gestoßen.

Das EU-Parlament hatte mit einem Forderungskatalog zur Einhaltung demokratischer Grundsätze den Druck auf Ungarn erhöht. Die Unabhängigkeit des Verfassungsgerichts und der Medien, die Achtung der Rechte von Minderheiten, die Religionsfreiheit und die Anerkennung von Kirchen gehören zu den wichtigsten Forderungen, die die Parlamentarier am Mittwoch in Straßburg mit überwältigender Mehrheit verabschiedeten. Im Bericht des grünen portugiesischen Abgeordneten Rui Tavares werden auf rund 40 Seiten Rechtsentwicklungen in Ungarn seit der Regierungsübernahme der Partei Fidesz 2010 kritisiert und Änderungen verlangt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal