Syriens Flüchtlinge brauchen Hilfe!

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 2 Min.

Es wäre möglich und es ist dringlicher als alles andere: ein massiver Ausbau der humanitären Hilfe für die vom Syrien-Konflikt betroffenen Millionen Zivilisten. Über sechs Millionen der 20 Millionen Syrer hat der seit gut zwei Jahren andauernde Krieg in Syrien bereits in die Flucht getrieben – 4,25 Millionen irren bar jeder Unterstützung aus dem reichen Norden als Binnenvertriebene durchs Land. 1,9 Millionen suchen ihr Überleben im Ausland, wie immer zuvorderst in den Nachbarländern. Deutschland hat sich bisher gerade zur Aufnahme von 5000 Syrern bereit erklärt. Das ist beschämend. Und mit dieser Haltung steht Deutschland im Reigen der reichen westlichen Industriestaaten nicht allein. Während eifrig über Sinn und Unsinn einer von den USA geführten militärischen Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in der Nähe von Damaskus diskutiert wird, bleibt die Diskussion über den Umgang mit den vom Krieg Betroffenen auf Sparflamme, sofern sie nicht lokal, wie um das Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf, hochkocht, wo auch syrische Kriegsflüchtlinge Aufnahme finden sollen.

Das sicher der Parteinahme für Baschar al-Assad unverdächtige »Bündnis Entwicklung Hilft« hat gerade darauf hingewiesen, dass Syriens Bevölkerung alles eher braucht als eine neuerliche militärische Eskalation. Das Bündnis aus mehreren Nichtregierungsorganisationen leistet in den Nachbarländern Jordanien, Libanon und Irak sowie im syrisch-türkischen Grenzgebiet humanitäre Hilfe: Nahrungsmittellieferungen, medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung. Doch zivilgesellschaftliche Organisationen können nicht das auffangen, was politisch verbockt wird. Und jenseits der Kriegslogik könnten die reichen Staaten durchaus weit mehr tun, als sie tun: ein massiver Ausbau der humanitären Hilfe und eine Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge weit über Hellersdorf hinaus sind überfällig!

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