Union schießt sich auf Rot-Rot-Grün ein

Merkel warnt vor »bösem Erwachen« / Kauder: Für SPD und Grüne ist »knallrote Koalition eine Option«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Die Union macht verstärkt Front gegen die Möglichkeit einer rot-rot-grünen Koalition nach der Bundestagswahl. Obwohl führende Politiker von SPD und Grünen dies wiederholt und kategorisch ausgeschlossen haben, warnte am Sonntag auch Angela Merkel vor einer Regierungsbeteiligung der Linkspartei. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Düsseldorf sagte die Kanzlerin, nach der Wahl drohe ein »böses Erwachen«. Denn es könne »sein, dass man dann mit Rot-Rot-Grün aufwacht«.

Vor etwa 7000 Zuhörern sagte die CDU-Vorsitzende, »es gibt viele, die denken vielleicht, die Wahl ist schon gelaufen«. Dies sei aber falsch, die Bundesrepublik stehe vor einer »entscheidenden Wahl«, bei der es »im wahrsten Sinne des Wortes um jede Stimme« gehe. In einer aktuellen Umfrage kommen SPD und Grüne auf 36 Prozent – und liegen damit weit hinter den Parteien der aktuellen Koalition. Union und FDP würden der Umfrage zufolge 45 Prozent erreichen. Die Linkspartei wird von dem Institut Emnid mit 9 Prozent bewertet.

Im »Tagesspiegel« warnte am Wochenende auch Unionsfraktionschef Volker Kauder vor einem rot-rot-grünen Bündnis. »Für die SPD und die Grünen ist eine knallrote Koalition eine Option«, sagte der CDU-Politiker. In der »Welt« sagte Brandenburgs CDU-Chef Michael Schierack, »die Gefahr ist groß, dass die SPD ein solches Bündnis eingehen würde, wenn es rechnerisch möglich wäre.«

Bereits zu Beginn dieser Woche hatte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla mit Blick auf ein mögliches Bündnis aus Union und Sozialdemokraten erklärt, die SPD werde »vom ersten Tag an überlegen, wie sie die große Koalition verlassen kann, wie sie in ein Bündnis mit den Grünen und der Linkspartei kommt«. Medienberichten zufolge plant die FDP, am Montag eine neue Wahlwerbung mit dem Slogan »Rot-Rot-Grün verhindern« vorzustellen.

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