Eine neue Generation klopft an

Stefan Otto über den neuen CDU-Generalsekretär Peter Tauber

Peter Tauber kommt als CDU-Generalsekretär nun gar nicht wie ein altgedienter Christdemokrat daher. Als Politiker ist er mit 39 Jahren vergleichsweise jung, er mag Rockmusik von Bands, die ihn garantiert nicht wählen würden, und er schickt sich an, das U der Union in seiner Politik zu betonen: Homosexuelle will er vollends gleichstellen und Zuwanderer integrieren. Tauber gehört zum liberalen Flügel, dem Gegenpol zum stockkonservativen Berliner Kreis. Doch er ist mehr als Teil des Konflikts zweier parteiinterner Strömungen, er steht auch für eine neue Generation in der CDU.

Denn auch die Christdemokraten scheinen zum Wandel verdammt: Insbesondere in den Großstädten, den sozio-kulturellen Taktgebern der Republik, hätten sie sonst keine Chance mehr. Bei Wahlen sind die nämlich längst rote und grüne Hochburgen. Nicht nur die Grünen haben sich in den vergangenen Jahren verändert und ihre konservative Seite entdeckt, auch die CDU fügt sich dem Zeitgeist und verpasst sich eine Frischzellenkur.

Aller Modernisierung zum Trotz bleibt die CDU auch mit der Generation Tauber weit davon entfernt, ihre Grundfesten über Bord zu werfen. Sie wird auch künftig der Marktwirtschaft treu ergeben sein, weil sie den Wohlstand sichern soll. Und sie fährt weiterhin eine Europapolitik, die vor allem den Interessen Deutschlands dient.

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