Protest gegen TTIP bei Schulz-Wahlkampf

Rede des SPD-Spitzenkandidaten zur Europawahl mit lautstarker Kritik an umstrittenem Freihandelsabkommen unterbrochen

  • Lesedauer: 1 Min.

Nürnberg. Einige Dutzend Menschen haben bei einer Wahlkampfveranstaltung des SPD-Europaspitzenkandidaten Martin Schulz in Nürnberg gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) protestiert. Sie unterbrachen seine Rede am Montag mit lautstarken Zwischenrufen und hielten Plakate mit Aufschriften wie »Stoppen Sie TTIP«, »TTIP ungleich Datenschutz« oder »TTIP ungleich gute Arbeit« in die Höhe. Schulz sagte, er werde dagegen kämpfen, dass europäische Standards etwa für Verbraucher- oder Datenschutz durch das Abkommen aufgeweicht werden. »Ich will eine Europäische Union, die sagt: Wer auf unseren Markt will, der muss unsere Standards respektieren.« Außerdem müsse die Verhandlungsgrundlage veröffentlicht werden. »Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu wissen, was dort verhandelt wird. Deshalb brauchen wir Transparenz.« Falls er EU-Kommissionspräsident werde, wolle er einen Beirat einrichten, in dem verschiedene Organisationen über das Abkommen mitdiskutieren.

EU und USA haben am Montag ihre Verhandlungen über das Abkommen fortgesetzt. Das Freihandels- und Investitionsschutzabkommen wird als Grundlage für den weltgrößten Wirtschaftsraum mit 800 Millionen Verbrauchern angepriesen und soll zahlreiche Jobs auf beiden Seiten schaffen. Umwelt- und Verbraucheraktivisten fürchten eine Aufweichung strikterer europäischer Schutzmaßnahmen für Bürger und Umwelt. dpa/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -