Quiz und Drama

Neue Programmschwerpunkte der TV-Sender

  • Lesedauer: 3 Min.

Alle Jahre wieder im Herbst platziert die werbetreibende Wirtschaft ihre Produkte auf allen Plattformen, auch im Fernsehen. Also versuchen die TV-Sender ab September, die Zeit zwischen den Werbeunterbrechungen mit neuen Programmen zu füllen. Auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die im Sommer einen Gang zurückgeschaltet haben, bringen im Herbst neue Ware auf den Bildschirm. Hier ein Überblick über den Innovationsschub der großen Programmanbieter.

Was in der ARD über Jahrzehnte der »Ratgeber« war und heute vom Begriff her etwas angestaubt wirkt, ist ab 25. August der »Check«: Marken-Check, Werbe-Check, Reise-Check, Geld-Check. Einchecken immer montagabends im »Ersten«. Der letzte Ratgeber klassischer Prägung läuft am Sonntag (24. August, 16.30 Uhr). Thema: »Haus & Garten«.

Das Drama »Bornholmer Straße« (5. November) ist einer der angekündigten Filme der ARD und beschäftigt sich mit der Wende vor 25 Jahren. »Die Auserwählten« (4. Quartal) thematisiert den sexuellen Missbrauch an Schülern der hessischen Odenwaldschule. »Landauer - Der Präsident« (3. Quartal) ist die Geschichte des jüdischen Präsidenten des FC Bayern München, der von den Nazis aus dem Amt gejagt wurde.

Die große Baustelle der ARD bleibt der Vorabend: Heitere Serien sollen den Krimistau abbauen - zum Beispiel »Dating Daisy«, »Cuckoo« und »Ein Fall von Liebe«. Jörg Pilawa profiliert sich zudem an drei Donnerstagen (ab 28. August) hintereinander als »Quizonkel«. »Quizonkel.TV« ist eine Art Experimentierfläche mit verschiedenen Spielen.

Im ZDF läuft derweil der Showklassiker »Wetten, dass..?« aus. Am 13. Dezember präsentiert Markus Lanz die letzte Ausgabe. Ein Hintertürchen bleibt noch offen, denn Thomas Gottschalks mögliche Rückkehr ist nicht ausgeschlossen. Sonst hat das ZDF, einst führend im Showsektor, hier nicht viel zu bieten - von Rankingshows ist derzeit nicht die Rede. Immerhin wird aber Hape Kerkelings 50. Geburtstag im Dezember als »Event« gefeiert.

Für »Dokumentationen« schickt das »Zweite« Nachrichten-Anchorman Claus Kleber vor. Der berichtet in zwei Sendungen über den »großen Hunger« und den »großen Durst«. Der Film »Die Insel« berichtet über das eingeschlossene Berlin in den 60er Jahren.

Die eigenproduzierten Filme starten im ZDF am 8. September mit dem Krimidrama »Mord am Höllengrund«. Einer der Höhepunkte soll am 13. Oktober der Drogeriemarkt-Zweiteiler »Alles muss aus - Eine Familie rechnet ab« sein. Die einzige neue ZDF-Serie ist »Dr. Klein« ab 10. Oktober auf dem Freitagsendeplatz.

Der Sender Arte wählt einen Museums-Schwerpunkt: Das Musée Picasso eröffnet in Paris und Arte widmet dem Ereignis am 21. September einen Themenabend.

Am 30. Oktober zieht die norwegische Krimiserie »Lilyhammer« ins Arte-Programm ein - sie handelt von einem Amerikaner, der in seiner Heimat unter ein Zeugenschutzprogramm gestellt wird und sich Lillehammer im hohen Norden als neuen Wohnort aussucht.

Der Arte-Film »Die Akte Grüninger« befasst sich im Oktober mit dem Schweizer Polizeihauptmann Paul Grüninger (gespielt von Stefan Kurt), der sich 1938 der Anordnung widersetzt, keine jüdischen Flüchtlinge mehr ins Land zu lassen. Am 30. September fährt auf Arte der »Zug in die Freiheit«, der die Botschaftsflüchtlinge im Herbst 1989 von Prag in die Bundesrepublik transportierte. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal