Kissinger erwog 1976 Angriff auf Kuba

Buch enthüllt Militärpläne des früheren US-Außenministers gegen den sozialistischen Karibikstaat

  • Lesedauer: 1 Min.
Luftangriffe, Minen in den Häfen: Die USA planten Mitte der 70er Jahre offenbar einen Militärschlag gegen Kuba. Dass es nicht zum Angriff kam, ist offenbar allein dem Wahlsieg eines Demokraten zu verdanken.

Washington. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger erwog 1976 einem Bericht zufolge, das sozialistische Kuba durch einen Waffengang in die Knie zu zwingen. Das ging aus einem am Mittwoch veröffentlichten Buch hervor. Kissinger habe entsprechende Militärpläne angeordnet, nachdem Kubas Ex-Machthaber Fidel Castro ein Jahr zuvor in den Bürgerkrieg in Angola eingegriffen hatte. Für den Bericht hatte die Denkfabrik »National Security Archive« Zugriff auf bisher geheime Dokumente der Regierung von US-Präsident Gerald Ford (1974-1977).

Dem Buch zufolge sahen die Pläne Luftangriffe und das Verminen kubanischer Häfen vor. »Ich denke, wir werden Castro schlagen müssen«, soll Kissinger Ford gesagt haben. Auch der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld soll an einem Treffen mit hochrangigen Militärs am 24. März 1976 teilgenommen haben.

Kissinger sei wütend darüber gewesen, dass Castro die Rebellenbewegungen in Afrika unterstützte, zitierte die »New York Times« die Buchautoren. Zuvor habe sich der US-Außenminister von 1973 bis 1977 noch um eine Verbesserung der zerrütteten bilateralen Beziehungen bemühen wollen. Kissingers Pläne für einen Angriff im Jahr 1977 seien durch den Wahlsieg von Jimmy Carter gestoppt worden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal