Gegen die Eislamisierung des Abendlandes
Wie sich die Gegner des Pegida-Bündnis über die Abendlandretter auf Twitter lustig machen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit den wöchentlichen Pegida-Demonstrationen politisch auseinanderzusetzen. Man kann Gegenproteste organisieren, wie es zuletzt vor Weihnachten mehrere zehntausend Menschen in ganz Deutschland taten oder sich der »NoPegida«-Petition anschließen, die inzwischen mehr als 200 000 Unterstützer zählt. Oder man nutzt ein Mittel, womit engstirnige Zeitgenossen schon immer ihre Schwierigkeiten hatten: die Satire.
Seit dem Wintereinbruch am zweiten Weihnachtsfeiertag in weiten Teilen Deutschlands erobert ein neuer Hashtag den Kurznachrichtendienst Twitter. Mit jeder Flocke, die seitdem vom Himmel fällt, wird die Liste an bissigen bis heiteren Kommentaren zu #schneegida immer länger. Parallelen zwischen Äußerungen von Flocken- und Flüchtlingsgegnern sind natürlich schneeweißer Zufall. Sicher ist nur: Die #schneegida-Unterstützer wehren sich gegen die Eislamisierung des Abendlandes.
Alle freuen sich über die Saisonarbeiter Schneeflocken für weiße Weihnachten...aber ab dem 26.12. sollen die doch wieder gehen #schneegida
— dievonnebenan (@Dievon_Nebenan) 29. Dezember 2014
Mnach einer fordert sogar politische Maßnahmen.
Ich bin für Einführung eines Schneefallgesetzes. Danach ist Schnee nur erlaubt, wenn er nicht über sichere Drittländer einfällt #schneegida
— Didi Daventure (@dirkausessen) 29. Dezember 2014
Und andere fordern einen Willkommensgruß für die vielen Himmelsflüchtlinge.
Bekommt die millionste Flocke eigentlich ein Moped? #schneegida
— Fatma Mittler-Solak (@MittlerSolak) 29. Dezember 2014
Selbst ein tote ehemaliger Staatschef fühlt sich durch die eisige Flut bedroht.
Ich kenne ein paar Schneemänner, die ok sind, aber die meisten schmelzen und überschwemmen unser Land! #schneegida
— Erich Honecker (@DerWahreErich) 28. Dezember 2014
Und selbst die Wirtschaft friert schon im Angesicht der Gefahr.
Die Massen von Schnee und Eis hemmen den deutschen Einzelhandel. Es Zeit die Massen schamlos wegzuschieben. #schneegida
— Felix Rahm (@Tri_Felix) 29. Dezember 2014
Denn es werden immer mehr Schneeflocken.
#schneegida Es hat harmlos angefangen mit einem Schneemann im Vorgarten. Dann kam die Schneefrau, die Schneekinder und jetzt ist alles weiß.
— Tullmann Rock (@Hullihulli) 29. Dezember 2014
Da muss man als wahrer Patri... ähm Schneeflockengegner doch wirklich etwas unternehmen.
Als patriotischer deutscher wird man ja wohl noch einen Eimer Salz im Haus haben dürfen...#schneegida
— Lennard Brauner (@Valkier2212) 29. Dezember 2014
Wobei das CSU geführte Bayern mit gutem Beispiel vorangeht.
In Bayern war alles frei. Da werden die Autobahnen dank Null-Toleranzpolitik freigehalten von dieser Schneeinvasion. #dankeCSU #schneegida
— Philipp Lehmann (@PM_Lehmann) 29. Dezember 2014
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