Tarifverhandlungen bei der Bahn gescheitert

Gespräche zwischen Deutscher Bahn und Lokomotivführergewerkschaft GDL geplatzt

  • Lesedauer: 2 Min.

Update 22.00 Uhr: Die Fahrgästen der Deutschen Bahn müssen sich möglicherweise schon bald wieder auf Streiks einstellen. Die Tarifverhandlungen der Lokführergewerkschaft GDL mit dem Konzern sind am Abend gescheitert. Die Spitzengremien der GDL wollen nun am 18. Februar über das weitere Vorgehen entscheiden. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nach der Tarifrunde: »Die Wahrscheinlichkeit von Arbeitskämpfen ist mit dem heutigen Tag enorm angestiegen.« Die Bahn kritisierte den Abbruch der Verhandlungen, der völlig überraschend verkündet worden sei.

Verhandlungen geplatzt

Berlin. Die Tarifverhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn sind am Mittwochabend gescheitert. Die GDL habe die Verhandlungen überraschend platzen lassen, erklärte die Bahn. Zuvor habe die Bahn die Forderungen der Gewerkschaft zu einem Flächentarifvertrag umfassend erfüllt. »Wir standen kurz vor dem Durchbruch und einer Einigung über eine Grundstruktur zum Flächentarifvertrag und die GDL verweigert sich grundlos«, erklärte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber.

Zuvor hatte sich die Bahn nach eigenen Angaben bereit gezeigt, den bisherigen GDL-Flächentarifvertrag für Lokführer um die Berufsgruppen Zugbegleiter und Disponenten zu erweitern. Die GDL äußerte sich zunächst nicht. GDL-Chef Claus Weselsky hatte vor der Verhandlungsrunde gesagt: »Wir werden am heutigen Tage schlussendlich zu der Entscheidung kommen: weiter verhandeln oder nicht weiter verhandeln.«

Beide Seiten befinden sich seit dem Sommer in einem außergewöhnlich komplizierten Tarifkonflikt für etwa 160 000 Beschäftigte. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit. dpa/nd

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