Günther Jauch beendet Talksendung im Ersten

Vertragsverlängerung aus beruflichen und privaten Gründen nicht angenommen

  • Lesedauer: 2 Min.
Wie die ARD am Freitag mitteilte, wird die Sendung »Günther Jauch« eingestellt. Jauch habe sich über das Angebot einer Vertragsverlängerung »sehr gefreut«, teilte die ARD mit. Es aber letztlich abgelehnt.

Hamburg (epd). Nach vierjähriger Zusammenarbeit zwischen Günther Jauch und dem Ersten läuft der Vertrag für die sonntägliche ARD-Gesprächssendung »Günther Jauch« zum Jahresende aus. Wie die ARD am Freitag mitteilte, wird die Sendung eingestellt. Jauch habe sich über das Angebot einer Vertragsverlängerung »sehr gefreut«, teilte die ARD mit. Er habe es aber »sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen nicht angenommen«.

Lutz Marmor, NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender, dankte Jauch für die »erfolgreiche Zusammenarbeit«. »Wir respektieren seine Entscheidung«, fügte er hinzu. Jauch habe mit seiner Sendung »oft die politische Agenda geprägt und für das Erste neue Zuschauer gewonnen«. Sein Talkformat sei »pointiert, hintergründig, emotional und auch mal unterhaltsam aufbereitet - passend für den Sonntagabend«.

Die Sendung »Günther Jauch«, die seit September 2011 am Sonntagabend im Ersten läuft, ereichte nach Angaben der ARD im Schnitt 4,62 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,2 Prozent. Das seien die besten Werte für eine Talksendung im Ersten, hieß es. Die redaktionelle Verantwortung für die Sendung liegt beim NDR.

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, sagte, »Günther Jauch« habe »mehr Zuschauer als bislang alle vergleichbaren politisch-aktuellen Talkformate« erreicht. Zudem habe der Anteil jüngerer Zuschauer so hoch gelegen wie nie zuvor. »An diesen Erfolg werden wir 2016 anknüpfen können und unseren Premium-Anspruch in diesem Genre aufrechterhalten - dann leider ohne Günther Jauch«, sagte Herres.

Viele Ausgaben von »Günther Jauch« seien nicht nur auf »außerordentlich großes Interesse« gestoßen, sondern hätten auch deutsche Zeitgeschichte beleuchtet, teilte die ARD mit. Das gelte unter anderem für »Mein Leben mit Auschwitz - das Vermächtnis der letzten Überlebenden« vom 25. Januar 2015 und »Helmut Kohl - wem gehört seine Geschichte« vom 12. Oktober 2014.

Zum Start von »Günther Jauch« hatte es 2011 starke Kritik an den vielen Talkshows im Ersten gegeben. Neben Jauch talkten damals noch Frank Plasberg, Reinhold Beckmann, Anne Will und Sandra Maischberger. Der Rundfunkrat des WDR hatte 2012 weniger Talkshows im Ersten gefordert. Beckmann stellte seine Talkshow im September 2014 ein. epd/nd

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