Verdächtige nach Brandanschlag auf Flüchtlingsheim ermittelt

Mutmaßliche Täter sollen Brandsatz auf Asylunterkunft in Hoyerswerda geworfen haben / Ermittlungen in Meißen laufen weiter

  • Lesedauer: 2 Min.

Update 14.20 Uhr: Rassistische und antirassistische Proteste in Meißen angekündigt
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) äußerte sich erfreut über den Aufklärungserfolg in Hoyerswerda. »Jeder erfolgreiche Ermittlungsansatz zeigt deutlich, dass wir in Sachsen feige Übergriffe streng verurteilen«, sagte er.

Unterdessen laufen die Ermittlungen zu dem Brandanschlag auf eine noch nicht genutzte Flüchtlingsunterkunft in Meißen nach Angaben des OAZ intensiv weiter. Dort hatten Unbekannte vor zwei Wochen Feuer gelegt.

An diesem Samstag haben in der Stadt sowohl rassistische Flüchtlingsgegner als auch antirassistische Unterstützer zu Kundgebungen aufgerufen. »Wir wollen zeigen, dass Meißen nicht nur braun ist«, sagte Sören Skalicks, der für die Piratenpartei im Kreisrat sitzt. Deshalb lade das Bündnis »Buntes Meißen« zu einem Fest mit Flüchtlingen auf die Elbwiese ein. Nahezu zeitgleich will die »Initiative Heimatschutz«, die im Internet Stimmung gegen Ausländer macht, durch die Stadt marschieren.

Verdächtige nach Brandanschlag auf Flüchtlingsheim ermittelt

Leipzig/Hoyerswerda. Rund fünf Wochen nach einem versuchten Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Hoyerswerda sind drei Tatverdächtige ermittelt worden. Es handele sich um 19, 20 und 25 Jahre alte Männer, teilte Operative Abwehrzentrum zur Extremismusbekämpfung (OAZ) der Polizei am Freitag in Leipzig mit. Die Beschuldigten gaben demnach an, sie hätten mit den Anschlag ein Zeichen gegen starke Zuwanderung setzen wollen. Bei den Personen handelt es sich den Informationen der »Lausitzer Rundschau« zufolge um polizeibekannte Nazis.

Die Täter hatten in der Nacht zum 3. Juni einen Brandsatz geworfen, der aber vor der Flüchtlingsunterkunft zerbarst. Zu dem Zeitpunkt hielten sich 27 Asylsuchende in dem Gebäude auf. Verletzt wurde niemand. Zwei der Verdächtigen sind der Polizei zufolge bereits in der Vergangenheit mit rechtsextremen Straftaten aufgefallen. dpa/nd

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