»Samizdat« im Gulag

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Berühmt sind die Werke von Alexander Solschenizyn, Jewgenija Ginsburg und Warlam Schalamow, die nach deren Zeit im Gulag entstanden sind. Weniger bekannt sind die Versuche, sich schon während der Lagerzeit literarisch auszudrücken. »Schwarze Literaturgeschichte« nennt eine Ausstellung die Beschäftigung mit den Produkten jener Zeit.

Lesen, Schreiben, Übersetzen, die bloße Erinnerung an ein Gedicht bedeutete für viele Häftlinge kurze Momente individueller Freiheit. Manchen gelang es, Schreibutensilien zu besorgen. Die entstandenen Schriften werden im Archiv von Memorial Moskau aufbewahrt, das gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin die Ausstellung über »Samizdat« (Selbstverlag) im Gulag eingerichtet hat. Einige der Sammlungsstücke sind zum ersten Mal außerhalb Russlands zu sehen. Darunter befinden sich Abschriften der Gedichte Aleksander Bloks auf Zigarettenpapier-Seiten (siehe Foto), daumennagelgroße Gebetbücher, illustrierte Märchen und handgeschriebene Lehrbücher. Zur heutigen Eröffnung spricht um 20 Uhr Arsenij Roginskij, Vorstand von Memorial Moskau. slo

Foto: Sammlung Memorial Moskau

24.10.-13.12., Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, Charlottenburg, Mi.-Fr. 14-19, Sa./So. 11-19 Uhr. Eintritt frei. www.literaturhaus-berlin.de

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