Keine Ermittlungen gegen Beckenbauer in WM-Affäre

Laut Staatsanwaltschaft hat früherer WM-OK-Chef nichts mit Steuerkerlärung zu tun / Beckenbauers Wohnsitz in Österreich angeblich nicht ausschlaggebend

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat bestätigt, dass im Zuge der Affäre um die Fußball-WM 2006 nicht gegen Franz Beckenbauer ermittelt wird - anders als gegen aktive und frühere DFB-Spitzenfunktionäre.

Frankfurt am Main. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat am Mittwoch bestätigt, dass im Zuge der Affäre um die Fußball-WM 2006 nicht gegen Franz Beckenbauer ermittelt wird. Grund dafür sei aber nicht, dass der damalige Präsident des Organisationskomitees seinen Wohnsitz nicht in Deutschland, sondern in Salzburg in Österreich habe. Ausschlaggebend sei vielmehr, dass Beckenbauer nichts mit der Steuererklärung zu tun gehabt habe, wegen der die Behörde nun Ermittlungen aufgenommen hat, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Zuvor war unklar, wie die Justiz gegen Beckenbauer vorgehen wird. »Wir stehen am Anfang der Ermittlungen und werden nicht über jeden Schritt die Presse informieren«, sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen dem SID auf die Frage, ob ihre Behörde die österreichischen Kollegen um Amtshilfe gebeten habe. Auch der Salzburger Staatsanwalt Marcus Neher wollte sich nicht konkret äußern. »Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ist kein Amtshilfegesuch eingegangen. Das heißt aber nicht, dass es keines gibt«, sagte der Jurist dem SID.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte am Dienstag die DFB-Zentrale in Frankfurt am Main sowie die Wohnsitze von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, dessen Vorgänger Theo Zwanziger und vom damaligen DFB-Generalsekretär Hort R. Schmidt durchsucht. Sie ermittelt »wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall«. Agenturen/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -