Pegida rasiert: Antifaschisten zu Geldstrafen verurteilt

Aktion gegen rechten Aufmarsch in Nürnberg vor Gericht / Angeklagter verteidigt Transparent-Klau als »notwendigen zivilen Ungehorsam« gegen Rechts

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Zwei Antifaschisten sind in Nürnberg zu Geldstrafen verurteilt worden, weil sie einem rechten Pegida-Aufmarsch das Transparent entrissen haben - Motto: Pegida rasiert. Die Aktion hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, ein Video im Internet wurden von Hunderttausenden gesehen. Einer der jungen Männer sagte am Montag vor Gericht, er habe etwas gegen die Gefahr von Rechts tun wollen, seine Aktion betrachte er als »notwendigen zivilen Ungehorsam«, wie das Portal nordbayern.de aus dem Gericht berichtet. Vor dem Justizgebäude versammelten sich Pegida-Kritiker und protestieren gegen den Prozess.

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hatte Anklage wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung gegen die beiden 21-Jährigen erhoben. Medien hatten von einer »skurrilen Anklage« gesprochen. Einer der Männer muss nun 450 Euro zahlen, der andere sogar 675 Euro. Ihm wurde vorgeworfen, vor einem Polizisten »auf den Boden gespuckt« und »sich dann umgedreht« zu haben, um fortzugehen - dabei habe er den Stinkefinger gezeigt, berichtet nordbayern.de. Das Nürnberger Bündnis Nazistopp hatte sich über »die juristische Keule« empört. nd/Agenturen

Redaktion: Inzwischen ist nur noch diese Version des Videos im Internet zu finden, in der die Aktion als eine der »Generation Doof« diffamiert wird.

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