Kabul bestätigt Tod des Taliban-Chefs
US-Drohnenangriff gegen Mullah Achtar Mansur
Kabul. Der afghanische Geheimdienst hat die Tötung von Taliban-Chef Mansur bei einem US-Drohnenangriff bestätigt. Mansur sei schon seit längerer Zeit »eng überwacht« worden, teilte der Geheimdienst, die sogenannte Nationale Sicherheitsdirektion, am Sonntag in Kabul mit. Am Samstag sei er dann bei einem Drohnenangriff in der südwestpakistanischen Provinz Baluchistan getötet worden. Sein Tod war von den USA zunächst nicht offiziell bestätigt worden, lediglich der Angriff auf den Islamistenführer. Ein US-Regierungsvertreter sagte jedoch, dass Mansur bei dem gezielten Drohnenangriff »wahrscheinlich« getötet worden sei. Auch die afghanische Regierung bestätigte zunächst nur, dass es einen solchen Drohnenangriff gegeben habe. Man versuche noch, »Einzelheiten« zum Schicksal Mansurs herauszufinden.
Die Taliban äußerten sich zunächst nicht offiziell zu den Berichten. Ein Vertreter der Quetta-Schura, des im pakistanischen Quetta ansässigen Führungsgremiums der Taliban, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass Mansur seit Samstagnacht nicht mehr über sein Mobiltelefon zu erreichen sei. Es sei aber unklar, ob mit ihm »wirklich etwas nicht stimmt« oder ob er sein Handy möglicherweise aus Furcht vor einer Attacke ausgeschaltet habe. Ende vergangenen Jahres hatte die afghanische Regierung schon einmal den Tod Mansurs vermeldet. Dies wurde von den Taliban allerdings vehement dementiert. Sie hatten im Vorjahr bekannt gegeben, dass ihr Gründer Mullah Omar tot sei - und zwar bereits seit zwei Jahren. Danach wurde im Juli Mansur zum neuen Chef der Islamisten ernannt. Er war innerhalb der Miliz umstritten. Mehrere andere Talibanführer wandten sich von ihm ab und schlossen sich teilweise anderen Gruppen wie dem Islamischen Staat an. AFP/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.