Schaufenster Richtung Osten

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Romy Schneider und Karlheinz Böhm winken auf dem Weg zur Eröffnung der 5. Internationalen Filmfestspiele im Juni 1955 ihren Fans in Westberlin zu. Am 6. Juni 1951, also vor genau 65 Jahren, wurden die ersten Filmfestspiele an der Spree ausgerichtet. Damals hob sich im Titania Palast der Vorhang für den ersten Berlinale-Film: Alfred Hitchcocks »Rebecca«. Das Festival war zwar auch als Zerstreuung für die von Krieg und Blockade gebeutelten Berliner gedacht. Doch die Politik mischte von Anfang an mit. Das vom »Amt der US-Militärregierung für Deutschland« mitorganisierte Festival sollte eine »kulturpolitisch wichtige Schaufensterveranstaltung des westlichen Films gegenüber dem Osten« sein, aber auch zur Völkerverständigung beitragen.

»Das Festival hat die Politik in den Genen«, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Heute lädt die Berlinale in ihrer Heimat unterdrückte Regisseure ein und macht mit brisanten Filmen auf Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam. Kann die Kunst die Welt besser machen? »Ja, Öffentlichkeit nutzt«, sagt Kosslick. Politisch aufgeheizt war die Zeit des Kalten Krieges mit dem Ost-West-Konflikt und der Debatte um den Vietnam-Krieg. 1970 sorgte Michael Verhoevens Vietnam-Parabel »o.k.« für Krawall. Weil sie den Film für »unamerikanisch« hielt, trat die Jury zurück, der Wettbewerb wurde abgebrochen. 1975 beteiligte sich erstmals die DDR und schickte Frank Beyers »Jakob der Lügner« in den Wettbewerb. nd/dpa Foto: dpa/Bruechmann

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