Mattarella erinnert an Italiens Mitschuld für Juden-Deportationen
Rom. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat am internationalen Holocaust-Gedenktag an die italienische Mitschuld bei Deportationen von Juden in Konzentrationslager erinnert. »An die vielen Gerechten zu erinnern, löscht dennoch nicht die Schuld derer aus, die auch in Italien aus Angst, Fanatismus oder Eigennutz zu Komplizen der Schlächter wurden«, sagte er am Freitag bei einem Gedenkakt an seinem Amtssitz im römischen Quirinalspalast.
Das faschistische Italien hatte 1938 Rassengesetze eingeführt, die Juden weitgehend aus der Gesellschaft ausschlossen. Für Deportationen von Juden aus Italien in Konzentrationslager nördlich der Alpen bedienten sich die deutschen Besatzer zwischen 1943 und 1945 italienischer Helfer. In der italienischen Öffentlichkeit wird die Verantwortung für die Judenverfolgung in Italien bislang jedoch allein bei den Besatzern gesehen. epd/nd
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