Disney trennt sich nach Antisemitismusvorwurf von Youtuber

Unterhaltungskonzern beendet wegen judenfeindlicher Äußerungen die Zusammenarbeit mit dem Videoblogger PewDiePie

  • Lesedauer: 2 Min.

Burbank. Der US-Unterhaltungsriese Disney hat laut einem Medienbericht seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Youtube-Star PewDiePie aufgekündigt, weil er einzelne Videos für »unangebracht« hält. Felix Kjellberg, so der richtige Name des 27-Jährigen, habe sich durch seine »provokative und respektlose Art« zwar eine Fangemeinde geschaffen, sei nun aber »eindeutig zu weit gegangen«, zitierte das US-Nachrichtenmagazin »Time« am Dienstag aus einem Statement des Konzerns.

Kjellberg, der mit mehr als 53 Millionen Abonnenten zu den weltweit erfolgreichsten Youtubern gehört, hatte sich am Sonntag in einem schriftlichen Statement gegen Vorwürfe gewehrt, denen zufolge er antisemitische Inhalte verbreitet haben soll. Die Kritik beziehe sich auf eines seiner Videos, mit dem er lediglich habe zeigen wollen, wie »verrückt« die moderne Welt sei. »In keiner Weise unterstütze ich irgendwelche hasserfüllten Einstellungen.«

Allerdings gehen die Vorwürfe noch deutlich weiter: Laut einem Bericht des »Wall Street Journal« habe PewDiePie seit vergangenem Sommer insgesamt neun Videos produziert, in denen antisemitische Witze oder Anspielungen auf den Nationalsozialismus vorkamen.

Das Fass zum Überlaufen brachte nun ein Video, das am 11. Januar hochgeladen wurde. Darin ist zu sehen, wie Kjellberg zwei Inder dafür bezahlt, dass sie mit einem Schild mit der Aufschrift »Death to all jews« (Tod allen Juden) vor der Kamera posieren. Inzwischen wurde der Clip sowie zwei weitere Videos gelöscht, andere fragwürdige Beiträge sind allerdings weiterhin abrufbar.

Der Schwede ist vor allem mit Beiträgen über Video-Spiele bekannt geworden. Seit 2014 betreibt er gemeinsam mit der Walt Disney Company das Multi-Channel-Netzwerk »Revelmode«. rdm mit Agenturen

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